Cappadocia Tour 2015

Kappadokien – ein neues Projekt der Firma TCP  xpower aus Salzburg. Eine neue fotografische Herausforderung wartet auf mich.

 

Gut verstaut, ständiger Begleiter und immer über dem Limit

Es ist der 12.06.2015 und ich stehe am Flughafen in Hamburg. Zwei Gebäckstücke gehören schon lange  zu meiner Standardreiseausstattung: die große graue Tasche, von BMW extra für Motorradfaherequipment  hergestellt, und meinen Fototrolley von ThinkTank.

Die BMW Tasche habe ich mir vor 9 Jahren gekauft und von da an begleitete sie mich auf über 20 Reisen. Ich schätze ihre Nehmerqualitäten.  Die erste Reise ging nach Italien in ein KTM Trainingslager in Il Ciocco. Dort musste sie nur einen harmlosen Flug und eine kurze Fahrt im Leihwagen überstehen.  In den nächsten Jahren folgten Flüge und Fahrten zum Erzbergrodeo, Touren der 1000 Seen in Frankreich, Reisen nach Rumänien ans  DonauDelta, in die Karpaten und im letzten Jahr die längste und anspruchsvollste Tour, das Baikal See Projekt. Meine Tasche verbrachte die meiste Zeit auf einem Trailer zwischen vielen anderen Taschen und 5 Motorrädern. Der Staub und eine leichte Oelpatina konnten ihr nichts anhaben. Sie wirkte danach fast noch etwas authentischer.

Bevor ich sie wieder für die heutige Reise mit Motorradbekleidung füllte, war sie 10 Tage,  in Skandinavien unterwegs, hatte Finnland, Nord Norwegen und Schweden gesehen. Sie hatte 11 Mal ein Flugzeug von innen gesehen. Heute geht es in die Sonne, ins Gebirge. Wieder Staub und Tagesetappen im Trailer werden auf sie warten.

Auf nicht so viele Reisen kann der Fototrolley zurückblicken.  Er gehört erst seit zwei Jahren zu meiner Ausstattung. Ich hatte mich von einem Outdoor Foto Rucksack von LowePro getrennt, weil mir die Ausrüstung einfach zu schwer wurde und ich zum Schluss immer leichte Blutergüsse an den Schultern hatte. Jetzt ist es viel rücken-schonender und das Fassungsvermögen ist sogar noch etwas besser. Er  hat zwar noch das maximale internationaler Außenmas, doch immer wenn ich ihn neben anderen Bordgepäckstücken  sehe, wirkt er viel größer. Aber nicht die Größe ist oft das Problem, vielmehr  das  Gewicht. Wenn ich meine komplette Kameraausrüstung inklusive Notebook  mitnehme, wiegt er fast  18 KG. Also mehr als doppelt so viel, wie offiziell erlaubt ist.

Ich kann mich an eine Situation erinnern, die ich in diesem Jahr auf einen Flug von Oslo nach Stockholm erlebt habe.  Ich hatte meinen Platz in der verletzten Reihe im Flugzeug und war auch einer der letzten Passagiere, die die Maschine betreten haben. Genau über meinem Sitzplatz war das Gepäckfach verschlossen und alle anderen Fächer waren bereits voll. Ich frage die Flugbegleiterin nach einem Extraplatz für meinen Trolley vorn im Schrank in der Businessklasse. Dort durfte er schon öfter stehen.hatte er schon öfter stehen dürfen. Sie fauchte mich an, wie ich diesen großen Koffer mit ins Flugzeug nehmen könne. Ich müsse ihn wieder ausladen und als Gepäckstück aufgeben. Ich dacht: was für eine unfreundliche Dame. Ich ging nach vorn und versuchte mein Glück dort. Die Stewardess war sehr freundlich und schnappte meinen Koffer, dabei bemerkte sie das Gewicht und fing leicht an zu stöhnen. Ich dachte, sie wollte ihn in einen der seitlichen Schränke verstauen, aber es kam zu meiner Überraschung ganz anders. Sie öffnete die Tür zum Cockpit und schob ob ihn direkt unter den Sitz des Piloten, der vorher seine Einwilligung erteilt hatte. Jetzt staunte ich nicht schlecht. Sie fragte noch, was denn im Koffer sei. Als sie hörte es sei meine Kameraausrüstung, lächelte sie.  Ich ging zurück an meinen Platz und genoss den Flug.

Während ich diese Zeilen schreibe, liegt mein ThinkTank direkt über mir im Gepäckfach und die große graue BMW Tasche irgendwo unter mir im Bauch der Maschine.

Jetzt sind wir fast in Istanbul angekommen. Noch einen Kaffee mit Zitrone im Flugzeug und es geht in 2 ½ Stunden weiter nach Neveshir, dem Zielflughafen.

In Istanbul treffe ich mich noch mit Thomas Fasching, meinem Auftraggeber aus Österreich. Dort werden wir noch ein paar Feinheiten abstimmen und das Profil für den täglichen Tourbericht festlegen. Thomas wird täglich auf Facebook und ich in meinem Blog von der Tour berichten.

Die Anschnallzeichen leuchten wieder auf und der Flugkapitän kündigt über Lautsprecher den Landeanflug an.  Ich klappe mein Notebook zu und werde mich, wie im letzten Jahr, gleich hinten an die Menschenschlange vor der Einreisekontrolle anstellen.

Ich freue mich auf ein Land voller Gastfreundschaftlichkeit  und ursprünglicher Natur mit alter Geschichte.